Prey in der Filmkritik: Wie gut ist der neue Predator-Film auf Disney+? - Seite 2
Auf "Predator - Upgrade" folgt das Downgrade: Statt im Kino läuft der nächste Ableger des Predator-Franchises direkt auf Disney Plus. Und anstelle von Söldnern mit futuristischen Waffen, macht das außerirdische Monster diesmal Jagd auf einen Komantschen-Stamm im Jahr 1719. Ob der Showdown zwischen Jäger und vermeintlicher Beute die Reihe zurück zu alter Glorie führen kann, oder das Reboot "Prey" einen erneuten Blindschuss in den Dschungel darstellt, lest ihr in unserer Kritik.
Das klare Highlight des Films ist Hauptdarstellerin Amber Midthunder. Die Schauspielerin hat zentnerweise Charisma und trägt den Film über weite Strecken im Alleingang. Narus Wandlung von der vom Pech verfolgten und scheinbar unfähigen Jägerin, die im Schatten ihres geschickten Bruders steht, zur ausgefuchsten Überlebensspezialistin, die gelernt hat, in ihre eigenen Methoden zu vertrauen, nimmt minimalen Raum ein und reicht trotzdem komplett aus, um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Außer ihr und Filmbruder Dakota Beavers gibt es aber nicht eine Figur mit irgendwelchen nennenswerten Charaktereigenschaften. Selbst im Vergleich zum Klassiker, dessen Charakterisierung aus One-Linern und Pussy-Jokes bestand, bleiben die Nebenfiguren in "Prey" noch eindimensional.
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1 In Folge 41 unseres Kino-Podcasts geht es um das Comeback des PCG-Podcasts (yay!), den gefeierten Film Prey und die gesamte Predator-Reihe.Der Predator selbst wirkt nach vier Filmen - sechs, zählt man die Spin-off-Reihe "Alien Vs. Predator" dazu - kein Stück weit mehr fremdartig, gruselig oder geheimnisvoll. Ähnlich wie den Xenomorph in der "Alien"-Reihe, kennen wir den Außerirdischen mit den Dreadlocks-Tentakeln mittlerweile als Videospielcharakter, Actionfigur und Lunchbox-Aufdruck. Das Design in "Prey" unterscheidet sich wieder marginal von dem des Ur-Predators, Bedrohlichkeit oder irgendeine Form von Persönlichkeit versprüht aber auch diese Version nicht.
Quelle: Disney
In der ersten Hälfte beobachten wir den Star des Franchises dabei, wie er sich routiniert durch die Fauna der Great Plains schlachtet. Einfach nur die Überreste seiner Jagd durch die Augen der menschlichen Protagonisten zu zeigen, hätte vollkommen ausgereicht, stattdessen sind wir live dabei, wenn der Predator CGI-Schlangen, -Wölfe und -Bären über den Jordan schickt und damit unnötig die Laufzeit in die Länge zieht. Durch die Mühelosigkeit dieser Operation wirkt das ikonische Monster weniger wie ein Kämpfer auf der Suche nach einem würdigen Gegner als ein Großwildjäger auf Safari, der aus Spaß hilflose Kreaturen erlegt.
Der Fokus auf einen überschaubaren Cast an Figuren und die extrem simple Handlung tun dem Film trotzdem gut. Betrachtet man "Prey" und den letzten Kinofilm "Predator - Upgrade", so wirkt der Disney+-Film um einiges selbstbewusster, entschlackter und aufs Wesentliche konzentriert. An das Original kommt der neue Ableger aber keinesfalls heran. Weder in seinen Actionszenen, noch hinsichtlich seiner popkulturellen Relevanz. Egal, ob bewusst oder unbewusst: "Predator" ist ein perfekter Kommentar auf das Action-Kino seiner Zeit. Ein Genre-Mmix, der die überlebensgroßen Hünen mit den stahlharten Muskeln erst zu hilfloser Beute degradiert, nur um den letzten Überlebenden dann wie den Phoenix aus der Asche zum wiedergeborenen Action-Übermenschen aufsteigen zu lassen. Einen besseren Schlusspunkt hätte man unter diese Ära des Bombasts nicht setzen können. "Prey" hingegen wird, wie auch die anderen Ableger der Reihe, höchstwahrscheinlich nur als Fußnote in Erinnerung bleiben.
Prey startet am 5. August 2022 auf Disney Plus.
Selbiges gilt beim Predator. Ja, seine Beute muss zwar (tatsächlich) bewaffnet sein (nicht so wie das Kind in P2 mit der Spielzeugpistole) und darf sich dabei - trotz Bewaffnung - nicht um ein trächtiges Weibchen handeln (ebenfalls P2). Aber das Verhältnis ist nach wie vor Jäger/Löwe. Der Predator verfügt über:
Tarntechnologie
Unterschiedlichen Sichtspektren, die einer allfälligen Tarnung der Beute entgegenwirken
Überlegene physische Stärke
Überlegene Waffen
Wenn ein Mensch mal tatsächlich den Status "würdiger Gegner" erreicht, dann ist dies doch eher die Ausnahme. So wie wenn ein Löwe seinen Jäger tötet.
Mir ist nur noch nicht ganz klar, warum der Yautja offenbar ein Super-Predator war, sich aber trotzdem an den Kodex hielt.
Ein 18er-Rating wäre aber sicher auch nicht so falsch gewesen. ?
Mal als funfakt: Der Mensch wäre ohne Waffen ganz weit unten in der Nahrungskette, sogar nen Schwein wäre über uns.
Auch der Mensch hatte nicht immer Werkzeuge und Waffen. Sehr lange schon, aber nicht immer.
Auch eine Hyäne alleine wäre einem Löwen unterlegen. In der Gruppe nicht mehr.
Oder eine einzelne Ameise einem Raubinsekt. Der Schwarm macht’s dann.